Objekt:

 Kauroid (§ 184-195), Kompositmaterial (?) (§ 394-398), 23 x 15 x 9 mm.

Datierung:

 Neues Reich (1530-1292).

Herkunft:

 Ägypten.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, ÄS 1983.2034; Ex-Sammlung Matouk.

Darstellung:

 Die sitzende Ma˓at mit der Straußenfeder, ihrem Attribut, auf den Knien und der Sonnenscheibe auf dem Kopf wird von zwei geflügelten Kobraschlangen (Uräen) flankiert, die ihre Unantastbarkeit signalisieren.

Diskussion:

 Die Sonnenscheibe auf dem Kopf der Göttin demonstriert ihre enge Verbundenheit mit dem Sonnengott. Sie assoziiert die Göttin gleichzeitig mit der Himmelsgöttin Nut. Von geflügelten Kobras (Serafim) flankiert erscheint in Jesaja 6 JHWH, der Gott Israels. Zur Bedeutung und Geschichte des Kauroids vgl. Keel/Schroer 2004: Nr. 76. Ma˓at heißt in Ägypten die göttliche Kraft, die sich in jeder Art rechter Ordnung von der kosmischen Ordnung des Alls über die rechte Ordnung und Gerechtigkeit in allen menschlichen Verhältnissen bis zur rechten Ordnung beim Totengericht (Keel/Schroer 2004: Nr. 139) manifestiert. Sie wird als sitzende Frau mit einer Straußenfeder auf dem Kopf dargestellt, manchmal auch durch eine Straußenfeder allein. Sie erscheint als Element vieler Königsnamen und ist eng mit dem Sonnengott verbunden. Sie gilt als seine Tochter. Das Konzept der Ma˓at ist eng mit dem der biblischen «Weisheit» (hebr. chokmah) verwandt (Keel 1974; Schroer 1996).

Parallelen:

Keel 2001: 257, Abb. 2:a-c: zum Gott Bes, der von geflügelten Kobras flankiert wird.

Bibliographie:

Matouk 1977: 377, Nr. 203; Keel 1996: 21, Abb. 106; Keel/Uehlinger 1996: 21, Abb. 10b; Keel/Schroer 2004: 160f, Nr. 140; Keel 2010: 160ff, Nr. 140; Keel 2010b: 229, Nr. 2:12.

DatensatzID:

839

Permanenter Link:

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