Objekt:

 Ritzzeichnung (auf Pflasterstein) (auf Pflasterstein), 25 x 31 x 9 cm.

Datierung:

 FB I (3500-3000) (SNF) bzw. späte FB I (3200-3000) (Schroer/Keel 2005).

Herkunft:

 Megiddo, Hof 4008 vor dem Doppeltempel in Stratum XIX (4047/4050); FB I (3500-3000).

Sammlung:

 Chicago, Oriental Institute, A 23834.

Darstellung:

 Ein Löwe schreitet nach rechts über einen am Boden liegenden Feind, der sich noch mit einem Schild oder einer Waffe zu wehren scheint. Ohne die Kenntnis der ägyptischen Vorbilder (Schroer/Keel 2005: Nr. 128) ist diese Ritzzeichnung im Hof des Doppeltempels von Megiddo (Schroer/Keel 2005: Nr. 92, 121, 121, 136, 189) kaum verständlich. In Ägypten ist der über den hingestreckten Feind schreitende Löwe ein Symbol für den siegreichen König. Zwar könnte dieses Symbol in der Mitte des 4. Jt. v. Chr. aus dem Bildrepertoire der starken Uruk-Kultur übernommen worden sein (Schroer/Keel 2005: Nr. 228), in Mesopotamien spielt es aber bis zur Mitte des 3. Jt. v. Chr. keine zentrale Rolle. Erst einige Jahrhunderte später, in der FD III (2550-2350a), ist das Motiv singulär auch in den Königsgräbern von Ur bezeugt.

Parallelen:

Aruz et al. 2003: 104, no. 57,: ein Löwenpaar, das über Feinde schreitet, ist auf einem Kupferblech aus einem Grab in Ur dargestellt; ägyptischer Einfluss ist naheliegend, wobei das Motiv des Niedertretens der Feinde mit der Wächterfunktion (Doppelung) kombiniert wurde.

Bibliographie:

Loud 1948: pl. 275:9 (= d 283); Schroer/Keel 2005: 224f, Nr. 125; SNF-Tiere: Nr. 3391.

DatensatzID:

22906
  

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/22906