Objekt:

 Ritzzeichnung (auf Pflasterstein) (auf Pflasterstein), Kalkstein, 40 x 22 cm.

Datierung:

 späte FB I (3200-3000).

Herkunft:

 Megiddo, Hof 4008 vor dem Doppeltempel in Stratum XIX (4047/4050).

Sammlung:

 Chicago, Oriental Institute, A22547.

Darstellung:

 Die Ritzzeichnung aus dem Hof des Doppeltempels von Megiddo (Schroer/Keel 2005: Nr. 92, 121, 125, 131, 189) stellt vier liegende, geköpfte Feinde dar. Die Netzgitterzeichnung, die über die Körper gezogen ist, sowie die Kreise von runden Kerben, die mit einem Stein geschlagen wurden, deuten auf eine magisch-rituelle Funktion des Bildes hin. Die Vernichtung der Feinde sollte im Tempelbereich durch den bildhaften Vollzug ihrer Tötung wirksam beschworen werden bzw. wurden die enthaupteten Feinde wie auf der Narmer-Palette (Schroer/Keel 2005: Nr. 134) symbolisch der Gottheit (oder den im Doppeltempel verehrten Gottheiten) dargebracht.

Parallelen:

Brandl 1989: 371, fig. 11: eine Krugscherbe vom Tell ˓Erani zeigt einen Mann in derselben Haltung mit gespreizten Fingern; Yakar 1991: 119, fig. 57: Felsmalereien aus Kizlarin Magarasi in der Türkei; Petrie 1914b: 10, pl. 6 (oben links): vgl. eine ähnliche Gestalt aus Tarchan.

Bibliographie:

Loud 1948: pl. 272:4 (= c 334); Kempinski 1989a: 172f, fig. 46:9; Schroer/Keel 2005: 240f, Nr. 136.

DatensatzID:

33520
  

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/33520