Objekt:

 Relief, Terrakotta, 8,5 x 11,3 cm.

Datierung:

 Altbabylonisch (1800).

Herkunft:

 Eschnunna (?).

Sammlung:

 Paris, Louvre Museum, AO 12442.

Darstellung:

 Das altbabylonische Terrakottarelief (dazu Winter 1983: 374‑385) zeigt eine nach links schreitende Göttin im sog. Falbelkleid mit einer Kopfbedeckung, die dem Eingang eines Schreins oder Tempels gleicht. Sie trägt einen Säugling an der rechten Brust, die vom Kleid freigelassen wird. In der erhobenen Rechten hält sie einen nicht identifizierbaren Gegenstand. Von ihren Schultern (zu göttlichen Attributen auf den Schultern vgl. Schroer/Keel 2005: Nr. 212, 214, 249‑261, Schroer 2008: Nr. 422) erhebt sich auf jeder Seite ein Menschen‑ oder Kinderkopf. Die Göttin kann mit textlich bezeugten Typen der Muttergöttin wie Ninhursaga oder Nintu(r) in Verbindung gebracht werden, denn sie wird von zwei großen Ω‑förmigen Zeichen flankiert, die beispielsweise auf Kudduru‑Steinen diese Göttinnen repräsentieren (Seidl 1989: 199‑203), und zwei ausgemergelten kindlichen Gestalten, die zu ihren Füßen sitzen. Letztere sind vielleicht als Embryonen, Fehl‑ oder Frühgeburten zu deuten (Porada 1964c: 159‑166). Deren umherirrende Geister waren im alten Mesopotamien sehr gefürchtet. Die Ω‑Zeichen über ihnen sollten vielleicht ihre unheilvollen Wirkungen eindämmen.

Parallelen:

Porada 1964c: dasselbe gilt für ein Fragment in der Sammlung Schmökel (Opificius 1961: no. 226); eine ähnliche embryonenartige Gestalt wie die auf dem Relief zeigt eine altbabylonische Bronze aus einer Sammlung; Van Buren 1933/1934: fig. 1: ein fast identisches Stück befindet sich im Iraq Museum in Bagdad (IM 9574). Es könnte aus derselben Form gepresst worden sein; Opificius 1961: Nr. 224: ein fast identisches Stück befindet sich im Iraq Museum in Bagdad (IM 9574). Es könnte aus derselben Form gepresst worden sein; Keel 1996c: Abb. 277a: ein fast identisches Stück befindet sich im Iraq Museum in Bagdad (IM 9574). Es könnte aus derselben Form gepresst worden sein.

Bibliographie:

Van Buren 1933/1934: 167, fig. 2; Opificius 1961: Nr. 225; Barrelet 1968: no. 819; Seibert 1973: pl. 31; Winter 1983: Abb. 390; Keel/Schroer 2004: 106f, Nr. 58; Schroer 2008: 164f, Nr. 383.

DatensatzID:

33735

Permanenter Link:

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