Objekt:

 Siegelabrollung (auf einem ungeöffneten Umschlag eines Keilschrifttäfelchens).

Datierung:

 Karum Kanis Level II (1950-1836).

Herkunft:

 Karum Kanis, aus dem Handel.

Sammlung:

 Washington D. C., Sammlung Sackler.

Darstellung:

 Die Verbindung der Göttin mit Capriden bahnt sich in Palästina/Israel bereits im Neolithikum und Chalkolithikum an (Schroer/Keel 2005: Nr. 25, 47). Die abgebildete syro‑kappadokische Siegelabrollung auf dem Umschlag eines Keilschrifttäfelchens aus der altassyrischen Handelskolonie (kārum) Kanis bei Kültepe, zeigt Capriden als Attributtiere der nackten Göttin. Zwei Ziegen springen aus den Schultern der Göttin hervor, ähnlich wie bereits im 3. Jt. Pflanzen, Krüge, Waffen oder andere Attribute aus den Schultern der Göttin sprießen (Schroer/Keel 2005: Nr. 212, 214, 249, 250, 251, 252, 253, 254, 255, 256, 257, 258, 259, 260, 261, 383). Sie wendet sich einem Stiermenschen zu ihrer Linken zu. Zwischen den beiden sitzt ein Äffchen (Schroer 2008: Nr. 282, 297, 441). In der Hauptszene rechts nähert sich ein Herrscher mit Spitzkappe (dazu Teissier 1993) einem thronenden Gott mit Hörnerkappe. Die Trankspende, die er aus einer Schale ausgießt, fließt in die Schale einer kleineren Person, vielleicht eines Dieners oder Priesters. Der bärtige Gott selbst hält ebenfalls eine Schale in der Hand, aus der ein Vogel trinkt. Über der Szene ist die Mondsichel mit der Sonnenscheibe zu erkennen. Rechts liegt ein Stier über der Namensinschrift «Aššur‑nādā, Sohn des Aššur‑idī». Diese wird von einer weiteren Gottheit rechts unten geschützt.

Parallelen:

Teissier 1993: no. 4; Veenhof/Klengel-Brandt 1992: pls. 42:31: vgl.; Veenhof/Klengel.Brandt 1992: pls. 39:4: vgl.

Bibliographie:

Larsen/Moller 1991: figs. 10:FT 2C, 13; Teissier 1993: no. 5; Teissier 1994: no. 529b; Keel 1998: 131, fig. 42; Schroer 2008: 194f, Nr. 422.

DatensatzID:

33765

Permanenter Link:

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