Objekt:

 Stele, Kalkstein, 61 x 40 x 6 cm.

Datierung:

 Hatschepsut (1479-1458).

Herkunft:

 Gebelen (?), aus dem Handel (angeblich).

Sammlung:

 Berlin, Ägyptisches Museum, 3/71.

Darstellung:

 Stelen aus dem Neuen Reich repräsentieren die Göttin Hathor und den Hathorkult häufig im Bild der Verehrung eines Hathorsistrums (Wildung 1975). Dabei handelt es sich ursprünglich um ein einfaches Kultgerät, das die Herrin der Musik und Feste begleitete und eine beliebte Votivgabe ihrer VerehrerInnen war (Pinch 1993). Mit der Zeit verselbständigte sich das Kultgerät zu einem Symbol, das die Göttin repräsentieren und zum Gegenstand der Verehrung werden konnte. Das Hathorsistrum fand aufgrund dieser Entwicklung dann auf immer mehr Bildträgern Verbreitung. Im oberen Bildfeld dieser Stele ist links auf einem Podest die Hathorkuh mit Straußenfedern und Sonnenscheibe zwischen den Kuhhörnern abgebildet. Um den Hals trägt sie das Bat-Symbol (Schroer/Keel 2005: Nr. 134, 143, Schroer 2008: Nr. 305), vor ihr steht ein Opferständer. Die Inschrift identifiziert die Kuh als «Hathor, zu Gast in Edfu, die Herrin von Dendera». Ihr zugewandt steht hinter einem größeren Gabentisch die königliche Gemahlin Ahmose, die in zwei nw-Töpfen das Weinopfer für die Göttin darbringt (Schroer 2011: Nr. 648, 718, 910). Rücken an Rücken mit ihr ist der falkenköpfige Horus mit der Doppelkrone zu sehen. Ursprünglich stand dem Gott der König mit der Blauen Krone gegenüber, doch wurde diese Figur später weggemeißelt. In der Mitte des unteren Bildfelds ist ein Kastensistrum mit dem typischen Hathorkopf dargestellt. Es wird von zwei knienden Betern flankiert, laut Inschrift zwei Priestern, die «Lobpreis geben dieser Göttin, die Erde küssen für die Herrin der Beiden Länder» und «die Schönheit dieser Göttin preisen». Im Giebelfeld der Stele findet sich die typische Flügelsonne mit zwei herabhängenden Uräen.

Parallelen:

Wildung 1975: Abb. 2, 3:16: ein Türsturz aus Serabit el-Chadim zeigt zwei Sphingen Thutmosis‘ III., die das Hathorsistrum flankieren. Die Göttin streckt jedem der königlichen Sphingen ein Anch-Zeichen entgegen; Giveon 1978: 72, no. 33: auf einer Würfelhockerstatue vom selben Fundort ist die Hathor mit einem Sistrum auf dem Kopf dargestellt; Gardiner/Peet/Černý 1952: ein Türsturz aus Serabit el-Chadim zeigt zwei Sphingen Thutmosis‘ III., die das Hathorsistrum flankieren. Die Göttin streckt jedem der königlichen Sphingen ein Anch-Zeichen entgegen.

Bibliographie:

Wildung 1975: Abb. 1, Taf. 35; Schroer 1989: Abb. 0144; Schroer 2011: 206f, Nr. 734.

DatensatzID:

33966

Permanenter Link:

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