Objekt:

 Rollsiegel, Halbopal, 32,4 x 15 mm.

Datierung:

 Neuassyrische Zeit (Ende 8. Jh. oder 700-600).

Herkunft:

 Assyrien/Babylonien (?).

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VR 1981.105.

Darstellung:

 Tierkampfszene, dreifigurig axialsymmetrisch komponiert: Ein nach rechts blickender bärtiger Held im langen Schlitzrock mit vorn herabfallender Quaste packt im Herr-der-Tiere-Schema rechts und links einen Strauss mit zurückgewendetem Kopf am Hals. Siebengestirn, Granatapfel, Stern und Sichelmond im oberen Bildfeld, Raute mit Mittelstreifen (Auge) und Fisch im mittleren Bildfeld, zwischen den Beinen des Strausses links ein kugelförmiges Gebilde mit Fortsatz; Randleiste.

Diskussion:

 Die Symbole Raute und Fisch werden gerne miteinander assoziiert, s. Collon 2001b: 14f. und Keel-Leu/Teissier 2004: Nr. 225, 239, 241. R. Mayer-Opificius, mündlich, schlägt eine Datierung nach Sargon vor und zieht eine babylonische Herkunft in Erwägung. Strausse sind auf den von Herbordt 1992: 92 publizierten Siegelungen das am häufigsten gebändigte Tier.

Parallelen:

Herbordt 1992: Taf. 8:1-3: Abrollungen, Thema - Ninive, 684a; Wittmann 1992: 206, Taf. 47a: aufgrund der gleich langen Flügelpaare und des Nackenknotens als neubabylonisch eingeordnet; Legrain 1925: Nr. 618: Baġdād; Keel-Leu/Teissier 2004: Nr. 221-222: Gitterung des Hemdes; Collon 1987: Nr. 350, 405: Rollsiegel im modellierenden Schnitt, vierflügliger Genius - Nr. 350 Ninive, Nr. 405 datiert vor 714.

Bibliographie:

Schroer/Staubli 1993: 69 (links oben), 74 (Farbfoto des Originals und der Abrollung); Keel/Uehlinger 1996: 46, Abb. 52; Keel-Leu/Teissier 2004: 206, Nr. 223; Wiese 2011: 119, Nr. 37.

DatensatzID:

513

Permanenter Link:

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