Objekt:

 Rollsiegel, Hämatit (§ 357-360), 31,6 x 13,5 mm.

Datierung:

 1850-1720.

Herkunft:

 Nordwestsyrien.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VR 1992.12; Ex-Sammlung Erlenmeyer.

Darstellung:

 A Winged Nude goddess wearing shoes with curled ends stands facing left on a double pedestal raising her fringed skirt. Facing her is a ruler in a tall oval headdress wearing an open, knee length mantle with rolled borders and offering a bird to the goddess. A second, similarly dressed ruler, stands on the other side of the goddess also possibly offering a bird. Two birds are at the godesses’s feet and a rosette is in the sky by her left wing. Two seated griffins each raising a paw confront each other above a guilloche in the terminal. A lion attacking a caprid is below the guilloche. Feint linear borders. [ergänzter Text von Keel/Staubli 2001: Nr. 64: Eine Frau mit hochgesteckter Frisur, deren Körper von vorn, deren Kopf und Füsse im Profil dargestellt sind, hebt ihr Kleid, um ihre Scham zu entblössen. An den Füssen trägt sie Schuhe mit eingerollten Spitzen. Sie wird durch ihren Platz auf einem zweistöckigen Podest und die Flügel als Göttin charakterisiert. Die Flügel ordnen sie der himmlischen Sphäre zu. Auf Kopfhöhe findet sich neben ihr eine achtblättrige Rosette bzw. ein achtstrahliger Stern, der vielleicht auch auf der anderen Seite des Kopfes vorhanden war, doch ist dort ein Stück des Siegels weggebrochen. In Mesopotamien war der achtstrahlige Stern ein Symbol der Göttin Ischtar. Auf Fusshöhe wird die Göttin von zwei flatternden Tauben flankiert, deren eine auf dem Kopf einen hohen schmalen Schmuck zu tragen scheint. Rechts und links der Göttin steht ein syrischer König. Beide tragen die typischen hochovalen Kopfbedeckungen (eine ist teilweise zerstört) und den vorne offenen mit breiten Säumen versehenen Mantel. Wahrscheinlich haben beide der Göttin einen Vogel dargebracht. Beim einen ist deutlich zu sehen, dass der Vogel einen geraden Schnabel hat und so eine Taube gemeint sein kann. Beim anderen ist die Stelle so abgerieben, dass nichts Deutliches zu erkennen ist. In der zweiregistrigen Nebenszene sind die gleichen Wesen zu sehen, die auf Keel/Staubli 2001: Nr. 4 im oberen Teil der Nebenszene zu sehen sind] [Autor der Ergänzung: Othmar Keel].

Parallelen:

Otto 2000: no. 158: appears very similar in style - Tell Barsip; Porada 1948: no. 962: see for a bird offering to a partially nude Winged deity; Delaporte 1910: no. 445: see for birds at the goddesses’s feet; von der Osten 1957: Nr. 306, 306: see for birds at the goddesses’s head; Otto 2000: Taf. 13: Til Barsip; Winter 1983: Abb. 284: zu flatternden Vögeln neben den Füssen der Göttin.

Bibliographie:

Sotheby’s 1992: 94ff, no. 150; Keel/Uehlinger 1996: 151, Abb. 173; Keel/Staubli 2001: 71f, Nr. 64; Keel-Leu/Teissier 2004: 287, Nr. 334.

DatensatzID:

564

Permanenter Link:

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