Objekt:

 Ovale Platte, Typ II (§ 206-208), Kompositmaterial (§ 394-398), 18,7 x 13,8 x 5,7 mm.

Datierung:

 wahrscheinlich 2. Hälfte 18. Dyn. (1400-1300) oder wahrscheinlich Amenophis III. (1388-1351) (Schroer 2011).

Herkunft:

 Geser, Third Semitic Period (1400-980).

Sammlung:

 Jerusalem, Rockefeller Museum, Inventarnr. J. 258.

Darstellung:

 Seite A: In waagrechter Anordnung zwei auf den Hinterbeinen hockende, tête-bêche angeordnete, nach aussen gerichtete Löwen (Keel 1995: § 536, 537; Strawn 2005); keine Umrandungslinie; vgl. Sammlung Keel ÄS 1989.3 und Sammlung Keel ÄS 1993.25 (in Verbindung mit dem Thronnamen Amenophis‘ III.); zu zwei liegenden Löwen in tête-bêche Position vgl. Keel 2001: Bet-Schemesch Nr. 114; [ergänzter Text von Schroer 2011: Als Wächter- und Schutztiere sind in der ägyptisch dominierten SB-Zeit Löwen besonders beliebt. Sie umgeben und schützen den König oder repräsentieren, wie schon auf Siegeln der MB-Zeit (Schroer 2008: Nr. 341, 342, 343, 344, 345, 346, 347, 348, 349), seine quasi göttliche Macht (de Wit 1951). In der SB-Zeit ist der Einfluss der Großkunst auf Motive der Miniaturkunst nachweislich besonders groß. Auf dieser ovalen Platte wachen zwei in tête-bêche-Anordnung hockende Löwen – sinngemäß in alle Richtungen – über das Wohlergehen des Siegelbesitzers oder der -besitzerin.] Seite B: In waagrechter Anordnung der Gottesname Jmn-R˓ „Amun-Re“ (Keel 1995: § 642, 643, 644, 645, 646, 647, 648, 649, 650) und nb (Keel 1995: § 458), vielleicht zu lesen als nb‹=j› „(Mein) Herr ist Amun-Re“; meistens steht das nb links, so z. B. auf Keel 2010: Bet-Schean Nr. 92, 147; Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 143, 720; vgl. aber Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 455 mit zwei nb.

Parallelen:

Loud 1939: pl. 17:110: bei Löwendarstellungen auf einem Elfenbeinkamm von Megiddo dürfte wie bei den zahlreichen Stempelsiegeln mit einem Löwenmotiv deren apotropäische Wächterfunktion im Vordergrund stehen; Tufnell et al. 1940: pl. 28:7: bei Löwendarstellungen aus Ton von Lachisch dürfte wie bei den zahlreichen Stempelsiegeln mit einem Löwenmotiv deren apotropäische Wächterfunktion im Vordergrund stehen; Loud 1948: pl. 240:3: bei Löwendarstellungen aus Bronze von Megiddo dürfte wie bei den zahlreichen Stempelsiegeln mit einem Löwenmotiv deren apotropäische Wächterfunktion im Vordergrund stehen; Pritchard 1954: no. 67: bei Löwendarstellungen auf einem Elfenbeinkamm von Megiddo dürfte wie bei den zahlreichen Stempelsiegeln mit einem Löwenmotiv deren apotropäische Wächterfunktion im Vordergrund stehen; Grant 1932: pl. 51:14: ein Skarabäus aus Bet-Schemesch ; Rowe 1936: no. 733: ein Skarabäus aus Bet-Schemesch ; Keel 2010: 266f, Nr. 114: ein Skarabäus aus Bet-Schemesch; Sammlung Keel: SK 1989:3, 1993:25: ein Skarabäus und eine beidseitig gravierte Platte in Freiburg/Schweiz mit je zwei Löwen in tête-bêche-Anordnung.

Bibliographie:

Macalister 1904b: 20, no. 7, pl. 3:4; Macalister 1912: II 323, no. 237, III pl. 204a:4; Rowe 1936: no. S.83, pls. 29; Lalkin 2008: pl. 12:188 (Seite A), 72:1322 (Seite B); Schroer 2011: Nr. 556; Keel 2013: 264f, Geser Nr. 221.

DatensatzID:

2563
  

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