Objekt:

 Pfeiler, Stein, 3,15 m.

Datierung:

 Präkeramisches Neolithikum (9400-8800).

Herkunft:

 Göbekli Tepe, Areal L9–65/75, sog. Schlangenpfeilergebäude, Pfeiler 1 Vorderseite und östliche Breitseite.

Darstellung:

 Ein Pfeiler im frühneolithischen Heiligtum vom Göbekli Tepe ist mit stilisierten Schlangenreliefs versehen. Auf einer der Breitseiten ist zudem ein Vierbeiner, vielleicht ein Widder dargestellt. Insgesamt vier Schlangen bewegen sich abwärts, eine aufwärts. Betont ist der Kopf der Tiere und ihre Agilität. Die Schlange ist als Wächterin und Inbegriff der Vitalität in späteren Epochen in Palästina/Israel kontinuierlich anzutreffen. Im Chalkolithikum (Schroer/Keel 2005: Nr. 55, 56, 58) wie in der FB-Zeit (Schroer/Keel 2005: Nr. 94, 95, 96) erscheint sie häufig zusammen mit Capriden, die ebenfalls agile Vitalität verkörpern. Da im selben Heiligtum auch Wächterlöwen auf Pfeilern dargestellt waren (Schroer/Keel 2005: Nr. 9), legt sich nahe, dass die Schlangen schon auf diesem frühen Zeugnis als Wächterinnen des Heiligen fungieren.

Parallelen:

Schmidt 1999: 15, pl. 8:1, 18, C3: Schlangenrelief auf Pfeiler 5 des Schlangenpfeilergebäudes; Beile-Bohn et al. 1998: 63, Abb. 27:5: vom Göbekli Tepe Kalkplatte mit eingeritzter Schlangendarstellung; Schmidt 1999: 18, C2: vom Göbekli Tepe Kalkplatte mit eingeritzter Schlangendarstellung.

Bibliographie:

Schmidt 1998: 36f, Abb. 13-14 (in situ); Schmidt 1999: 13f, pl. 5; Schroer/Keel 2005: 68f, Nr. 8.

DatensatzID:

33426
  

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/33426