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start: Diese Bronzegruppe zeigt eine in ihrer Konstellation singuläre Göttertriade: in der Mitte Neith (vgl. Keel/Schroer 2004: Nr. 189), zur Rechten flankiert von einer löwenköpfigen Göttin, wahrscheinlich Sachmet (vg. Keel/Schroer 2004: Nr. 134, 135, 177, 178, 179), und zur Linken von «Horus dem Kind», Hor-pa-chered, gräzisiert «Harpokrates». Der Kindgott ist stets nackt und mit dem typischen Gestus des Fingerlutschens und zumeist wie hier mit einer S-förmigen Jugendlocke dargestellt. Alle drei Gottheiten, d. h. auch die weiblichen, sind in aktiver Schrittstellung mit vorgestelltem linkem Bein und rechtem Standbein dargestellt. Die zentrale Figur der Neith übertrifft in ihrer Größe deutlich jene der beiden anderen [ergänzter Text aus Bickel 2004: Nr. 46: Neith trägt als Attribute einen Schild, sowie einen Bogen mit zwei gekreuzten Pfeilen. (Zur Göttin Neith vgl. Page Gasser 2001: 15-20; zur Göttin Sachmet Page Gasser 2001: 34-39; zum Kindgott Harpokrates Page Gasser 2001: 81-84)]. Bei der vorliegenden Gruppe hat Neith hinten eine Aufhängevorrichtung. Die Gruppe scheint aber zu groß und zu schwer zu sein, um sie als Anhänger am Hals zu tragen. Wahrscheinlich diente die Öse dazu, die in einen Tempel gestiftete Votivgabe mit einem Seil an der Tempelwand zu befestigen. Sie bat da stumm Neith und Sachmet darum, das gefährdete Königtum, bzw. den Kronprinzen, oder irgend ein Kind aggressiv zu schützen.
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start: Was kann ihre Kombination in einer Statuettengruppe bedeuten? Neith ist u. a. Schutzgöttin des Königs. Eine ganze Reihe von Bronzegruppen zeigen Neith in Verbindung mit Harpokrates, als Beschützerin des in seiner Kindheit verletzlichen Königtums. Sie ist dabei thronend oder stehend in Begleitung des Königkindgottes dargestellt, der seinerseits stehend oder schreitend, oft bekrönt mit der Doppelkrone gezeigt wird. Gelegentlich wird Neith auch von einem symmetrisch verdoppelten Harpokrates flankiert, der dann mit der unter- resp. oberägyptischen Krone gekrönt ist (solche Statuengruppen sind z. B. Daressy 1906: Nr. 39.378; Roeder 1956: 498f § 669k-n Taf. 68a-b mit Parallelen). [Ergänzter Text aus Bickel 2004: Nr. 46: Neith ist primär eine Kriegs- und Jagdgottheit. Den Rang einer Urgöttin erhält Neith aufgrund ihrer seit dem Neuen Reich belegten Rolle als Mutter des Sonnengottes Re und in späteren Epochen als Mutter von Schöpfergottheiten wie Tatenen, Atum, Chnum und Amun. In der bildlichen Wiedergabe der Geburtslegende nimmt Neith die Rolle einer Schutzgottheit wahr. Diese unheilabwehrende und schützende Funktion der Neith suchten auch die Verstorbenen zu beanspruchen. Bereits in den Pyramidentexten tritt Neith mit Isis, Nephthys und Selkis vereint auf, um Osiris zu beschützen. Eine weitere wichtige Funktion der Neith ist jene einer Kronengöttin: Als Trägerin der Roten Krone ist sie eine Repräsentantin des unterägyptischen Landesteiles und somit eng mit dem Königtum verbunden] Fundort dieser Gruppen ist meist Saïs. Zu dieser Kombination kommt nun im vorliegenden Stück, anscheinend singulär, eine löwenköpfige Göttin mit der Sonnenscheibe und dem Uräus auf dem Kopf dazu (vgl. Keel/Schroer 2004: Nr. 179). Löwenköpfige Göttinnen erscheinen schon im Alten Reich als solche, die den König mütterlich betreuen und stillen (Hoenes 1976: 18 Anm. 3 Ne-user-re und Snefru). [Ergänzter Text aus Bickel 2004: Nr. 46: Seit dem Alten Reich bis in die Spätzeit figurieren eine Vielzahl von löwengestaltigen – vorwiegend weiblichen – Gottheiten im ägyptischen Pantheon. Göttinnen wie Sachmet, Bastet und Tefnut treten in reiner Löwengestalt oder als mischgestaltige Feliden mit Frauenkörper und Löwenhaupt auf (Bastet seit der Dritten Zwischenzeit auch mit einem Katzenkopf), das stets von einer – im Grunde lediglich für das männliche Tier kennzeichnenden – Mähne gerahmt ist. Allen Löwengöttinnen voran sind es Sachmet von Memphis und Bastet von Bubastis, die zusehends in den Vordergrund rücken und die charakteristischen Züge eines Feliden in sich vereinen: Sachmet «die Mächtigste» verkörpert dessen gefährliche und wilde, Bastet dessen besänftigte und angenehme Eigenschaften. Diese sowohl bedrohlichen als auch lebensgewährenden Eigenschaften finden bereits im Alten Reich in Text und Bild Ausdruck: löwengestaltige Göttinnen nehmen die Rolle von göttlichen Müttern wahr und sorgen sich um das Wohl des Königs] Der mütterlich-schützende zärtliche Wesenszug kann sich bei einer allfälligen Bedrohung jedoch sogleich wandeln. Sachmet steht dem König dann als Kriegsgöttin zur Seite, die Elend und Tod über seine Feinde bringt. Neith wird in der Spätzeit aufgrund der Gefährlichkeit, die beiden eignet, mit Sachmet assoziiert. Sie ist jene, «die erobert als Sachmet», «die den Gegner verzehrt wie die Flamme der Sachmet» (El-Sayed 1982: 136). Mit der Hinzufügung der Löwenköpfigen in unserer Gruppe wird jener Aspekt der Neith verstärkt, der das gefährdete Königtum aggressiv verteidigt. [Ergänzter Text aus Bickel 2004: Nr. 46: Während der Spätzeit und besonders der ptolemäischen Epoche erfreuten sich Kindgötter einer großen Beliebtheit und Verehrung, allen voran Harpokrates (griechische Umschrift für die ägyptische Bezeichnung Horpachered, Ḥr p ḫrd, «Horus, das Kind»), Sohn der Isis und des Osiris. Entsprechend seiner Anlehnung an bedeutende Gottheiten (Re, Amun, Chons, Chnum oder Somtus) erfolgte eine Betonung spezifischer Aspekte. Der Kindgott ist stets nackt und mit dem typischen Gestus des Fingerlutschens dargestellt und zumeist mit einer S-förmigen Jugendlocke und einem Attribut der jeweiligen Gottheit versehen worden]
In einem mit der vorliegenden Gruppe ungefähr zeitgenössischen Text werden die Mütter der Könige von Juda als Löwinnen geschildert, die alles tun, um einen aggressiven Nachwuchs in die Welt zu setzen: Du aber, stimm die Totenklage an über den Fürsten von Israel, und sag: Was war doch deine Mutter für eine Löwin unter den Löwen! Bei jungen Löwen hatte sie ihr Lager und zog ihren Nachwuchs auf. Eins von ihren Jungen zog sie groß, und es wurde ein starker Löwe. Er lernte, zu reißen und zu rauben, er fraß Menschen. Da bot man Völker gegen ihn auf. In ihrer Grube fingen sie ihn und schleppten ihn an Haken ins Land Ägypten. Als sie sah, daß ihre Hoffnung vereitelt, daß sie zunichte war, nahm sie von ihren Jungen ein anderes und machte es zum starken Löwen. Er tummelte sich unter den Löwen und wurde ein starker Löwe. Er lernte, zu reißen und zu rauben, er fraß Menschen. Er zerbrach ihre Burgen und verheerte ihre Städte; das Land, und was in ihm lebte, entsetzte sich bei seinem lauten Gebrüll. Da setzte man Völker gegen ihn ein aus den Ländern ringsum. Sie warfen ihr Netz über ihn; in ihrer Grube fingen sie ihn. Sie zerrten ihn an Haken in einen Käfig und brachten ihn zum König von Babel, sie brachten ihn in Gewahrsam, damit man seine Stimme nicht mehr hörte auf Israels Bergen. Ezechiel 19,1-9. Madeleine Page Gasser
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Objekt: Figurine, Bronze, 14,9 cm.
Datierung: 26. Dyn. (664-525).
Herkunft: Unbekannt.
Sammlung: Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, ÄFig 2001.22.
Darstellung: Diese Bronzegruppe zeigt eine in ihrer Konstellation singuläre Göttertriade: in der Mitte Neith (vgl. Keel/Schroer 2004: Nr. 189), zur Rechten flankiert von einer löwenköpfigen Göttin, wahrscheinlich Sachmet (vg. Keel/Schroer 2004: Nr. 134, 135, 177, 178, 179), und zur Linken von «Horus dem Kind», Hor-pa-chered, gräzisiert «Harpokrates». Der Kindgott ist stets nackt und mit dem typischen Gestus des Fingerlutschens und zumeist wie hier mit einer S-förmigen Jugendlocke dargestellt. Alle drei Gottheiten, d. h. auch die weiblichen, sind in aktiver Schrittstellung mit vorgestelltem linkem Bein und rechtem Standbein dargestellt. Die zentrale Figur der Neith übertrifft in ihrer Größe deutlich jene der beiden anderen [ergänzter Text aus Bickel 2004: Nr. 46: Neith trägt als Attribute einen Schild, sowie einen Bogen mit zwei gekreuzten Pfeilen. (Zur Göttin Neith vgl. Page Gasser 2001: 15-20; zur Göttin Sachmet Page Gasser 2001: 34-39; zum Kindgott Harpokrates Page Gasser 2001: 81-84)]. Bei der vorliegenden Gruppe hat Neith hinten eine Aufhängevorrichtung. Die Gruppe scheint aber zu groß und zu schwer zu sein, um sie als Anhänger am Hals zu tragen. Wahrscheinlich diente die Öse dazu, die in einen Tempel gestiftete Votivgabe mit einem Seil an der Tempelwand zu befestigen. Sie bat da stumm Neith und Sachmet darum, das gefährdete Königtum, bzw. den Kronprinzen, oder irgend ein Kind aggressiv zu schützen.
Bickel 2004: Bickel S., 2004, In ägyptischer Gesellschaft. Aegyptiaca der Sammlungen BIBEL+ORIENT der Universität Freiburg Schweiz.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
Page Gasser 2001: Page Gasser M., 2001, Götter bewohnten Ägypten. Bronzefiguren der Sammlungen «Bibel+Orient» der Universität Freiburg Schweiz (OBO), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Diskussion: Was kann ihre Kombination in einer Statuettengruppe bedeuten? Neith ist u. a. Schutzgöttin des Königs. Eine ganze Reihe von Bronzegruppen zeigen Neith in Verbindung mit Harpokrates, als Beschützerin des in seiner Kindheit verletzlichen Königtums. Sie ist dabei thronend oder stehend in Begleitung des Königkindgottes dargestellt, der seinerseits stehend oder schreitend, oft bekrönt mit der Doppelkrone gezeigt wird. Gelegentlich wird Neith auch von einem symmetrisch verdoppelten Harpokrates flankiert, der dann mit der unter- resp. oberägyptischen Krone gekrönt ist (solche Statuengruppen sind z. B. Daressy 1906: Nr. 39.378; Roeder 1956: 498f § 669k-n Taf. 68a-b mit Parallelen). [Ergänzter Text aus Bickel 2004: Nr. 46: Neith ist primär eine Kriegs- und Jagdgottheit. Den Rang einer Urgöttin erhält Neith aufgrund ihrer seit dem Neuen Reich belegten Rolle als Mutter des Sonnengottes Re und in späteren Epochen als Mutter von Schöpfergottheiten wie Tatenen, Atum, Chnum und Amun. In der bildlichen Wiedergabe der Geburtslegende nimmt Neith die Rolle einer Schutzgottheit wahr. Diese unheilabwehrende und schützende Funktion der Neith suchten auch die Verstorbenen zu beanspruchen. Bereits in den Pyramidentexten tritt Neith mit Isis, Nephthys und Selkis vereint auf, um Osiris zu beschützen. Eine weitere wichtige Funktion der Neith ist jene einer Kronengöttin: Als Trägerin der Roten Krone ist sie eine Repräsentantin des unterägyptischen Landesteiles und somit eng mit dem Königtum verbunden] Fundort dieser Gruppen ist meist Saïs. Zu dieser Kombination kommt nun im vorliegenden Stück, anscheinend singulär, eine löwenköpfige Göttin mit der Sonnenscheibe und dem Uräus auf dem Kopf dazu (vgl. Keel/Schroer 2004: Nr. 179). Löwenköpfige Göttinnen erscheinen schon im Alten Reich als solche, die den König mütterlich betreuen und stillen ( Hoenes 1976: 18 Anm. 3 Ne-user-re und Snefru). [Ergänzter Text aus Bickel 2004: Nr. 46: Seit dem Alten Reich bis in die Spätzeit figurieren eine Vielzahl von löwengestaltigen – vorwiegend weiblichen – Gottheiten im ägyptischen Pantheon. Göttinnen wie Sachmet, Bastet und Tefnut treten in reiner Löwengestalt oder als mischgestaltige Feliden mit Frauenkörper und Löwenhaupt auf (Bastet seit der Dritten Zwischenzeit auch mit einem Katzenkopf), das stets von einer – im Grunde lediglich für das männliche Tier kennzeichnenden – Mähne gerahmt ist. Allen Löwengöttinnen voran sind es Sachmet von Memphis und Bastet von Bubastis, die zusehends in den Vordergrund rücken und die charakteristischen Züge eines Feliden in sich vereinen: Sachmet «die Mächtigste» verkörpert dessen gefährliche und wilde, Bastet dessen besänftigte und angenehme Eigenschaften. Diese sowohl bedrohlichen als auch lebensgewährenden Eigenschaften finden bereits im Alten Reich in Text und Bild Ausdruck: löwengestaltige Göttinnen nehmen die Rolle von göttlichen Müttern wahr und sorgen sich um das Wohl des Königs] Der mütterlich-schützende zärtliche Wesenszug kann sich bei einer allfälligen Bedrohung jedoch sogleich wandeln. Sachmet steht dem König dann als Kriegsgöttin zur Seite, die Elend und Tod über seine Feinde bringt. Neith wird in der Spätzeit aufgrund der Gefährlichkeit, die beiden eignet, mit Sachmet assoziiert. Sie ist jene, «die erobert als Sachmet», «die den Gegner verzehrt wie die Flamme der Sachmet» ( El-Sayed 1982: 136). Mit der Hinzufügung der Löwenköpfigen in unserer Gruppe wird jener Aspekt der Neith verstärkt, der das gefährdete Königtum aggressiv verteidigt. [Ergänzter Text aus Bickel 2004: Nr. 46: Während der Spätzeit und besonders der ptolemäischen Epoche erfreuten sich Kindgötter einer großen Beliebtheit und Verehrung, allen voran Harpokrates (griechische Umschrift für die ägyptische Bezeichnung Horpachered, Ḥr p ḫrd, «Horus, das Kind»), Sohn der Isis und des Osiris. Entsprechend seiner Anlehnung an bedeutende Gottheiten (Re, Amun, Chons, Chnum oder Somtus) erfolgte eine Betonung spezifischer Aspekte. Der Kindgott ist stets nackt und mit dem typischen Gestus des Fingerlutschens dargestellt und zumeist mit einer S-förmigen Jugendlocke und einem Attribut der jeweiligen Gottheit versehen worden]
In einem mit der vorliegenden Gruppe ungefähr zeitgenössischen Text werden die Mütter der Könige von Juda als Löwinnen geschildert, die alles tun, um einen aggressiven Nachwuchs in die Welt zu setzen: Du aber, stimm die Totenklage an über den Fürsten von Israel, und sag: Was war doch deine Mutter für eine Löwin unter den Löwen! Bei jungen Löwen hatte sie ihr Lager und zog ihren Nachwuchs auf. Eins von ihren Jungen zog sie groß, und es wurde ein starker Löwe. Er lernte, zu reißen und zu rauben, er fraß Menschen. Da bot man Völker gegen ihn auf. In ihrer Grube fingen sie ihn und schleppten ihn an Haken ins Land Ägypten. Als sie sah, daß ihre Hoffnung vereitelt, daß sie zunichte war, nahm sie von ihren Jungen ein anderes und machte es zum starken Löwen. Er tummelte sich unter den Löwen und wurde ein starker Löwe. Er lernte, zu reißen und zu rauben, er fraß Menschen. Er zerbrach ihre Burgen und verheerte ihre Städte; das Land, und was in ihm lebte, entsetzte sich bei seinem lauten Gebrüll. Da setzte man Völker gegen ihn ein aus den Ländern ringsum. Sie warfen ihr Netz über ihn; in ihrer Grube fingen sie ihn. Sie zerrten ihn an Haken in einen Käfig und brachten ihn zum König von Babel, sie brachten ihn in Gewahrsam, damit man seine Stimme nicht mehr hörte auf Israels Bergen. Ezechiel 19,1-9. Madeleine Page Gasser.
Bickel 2004: Bickel S., 2004, In ägyptischer Gesellschaft. Aegyptiaca der Sammlungen BIBEL+ORIENT der Universität Freiburg Schweiz.
Daressy 1906: Daressy G., 1906, Statues de divinités I. Texte. Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire Nos. 38001-39384, Le Caire.
El-Sayed 1982: El-Sayed R., 1982, La déesse Neith de Saïs I. Importance et rayonnement de son culte, II. Documentation, Le Caire.
Hoenes 1976: Hoenes S.-E., 1976, Untersuchungen zu Wesen und Kult der Göttin Sachmet, Bonn.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
Roeder 1956: Roeder G., 1956, Ägyptische Bronzefiguren (Staatliche Museen zu Berlin. Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung VI), Berlin.
Bibliographie: Royal Athena Galleries 2001: 63, Nr. 171; Sotheby’s 2001: lot 316; Bickel 2004: Nr. 46; Keel/Schroer 2004: 208f, Nr. 190; Keel 2008: 107, Nr. 128.
Bickel 2004: Bickel S., 2004, In ägyptischer Gesellschaft. Aegyptiaca der Sammlungen BIBEL+ORIENT der Universität Freiburg Schweiz.
Keel 2008: Keel O., 2008, Gott weiblich. Eine verborgene Seite des biblischen Gottes, Gütersloh.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
Royal Athena Galleries 2001: Royal Athena Galleries, 2001, Art o the Ancient World. Greek, Etruscan, Roman, Egyptian and Near Eastern Antiquities No. 77, Vol. 13, 60th Anniversary Edition, New York.
Sotheby’s 2001: Sotheby’s, 2001, Antiquities, Auction Tuesday 12 June, New York.
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