Objekt:

 Figurine, Ton, 18,5 x 6 x 4,8 cm.

Datierung:

 EZ IIC-Anfang persische Zeit (700-500).

Herkunft:

 Phönizien.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VFig 1998.1.

Darstellung:

 Die Göttin als nackte Frau, die stehend ihre Brüste hält, stützt, präsentiert, ist in der Levante in Form von Terrakotten seit der Spätbronzezeit populär (Keel/Schroer 2004: Nr. 103, 104) [ergänzter Text von Keel 2008: 43: Die nachlässig gearbeiteten Arme präsentieren wie bei den Säulenfiguren Keel 2008: Nr. 26-32 die Brüste. Im Gegensatz zu jenen ist der untere Teil der vorliegenden Figur aber realistisch geformt wie bei Keel 2008: Nr. 107 und nicht auf eine Säule reduziert. Der gerundete Bauch deutet vielleicht Schwangerschaft an] Sie ist auch in der Perserzeit noch weit verbreitet (Nunn 2000: 36f Taf. 9,1-2, 4-5). Die vorliegende Figur steht den judäischen Säulenfiguren (Keel/Schroer 2004: Nr. 158, 161, 162, 163) nicht nur in der Gesamthaltung, sondern auch in Details nahe, so etwa in der Lockenfrisur, die hier in drei Reihen über der Stirn liegt. Allerdings gibt es auch zahlreiche Unterschiede. Die Partie vom Bauch abwärts ist nicht zu einer Säule vereinfacht. Die ganze Figur ist hohl, aus einem Model gepresst, die Rückseite grob von Hand geformt und besonders im Bereich der Beine verbreitert, wo sie wie eine Art herunterhängender Schleier aussieht. Die Figur steht auf einem nach unten sich ausweitenden Sockel. Das Geschlecht ist im Gegensatz zu älteren Figuren (Keel/Schroer 2004: Nr. 103-104) ignoriert. Die Hand ist im Gegensatz zu den Säulenfiguren detaillierter dargestellt. Statt den Locken auf der Seite weist die Figur große Ohren auf. Einmal mehr wird bei der nackten Göttin die Fähigkeit zu hören betont (Keel/Schroer 2004: Nr. 73, 74, 75, 76, 115).

Parallelen:

Lipiński 1992a: 119, fig. 102; Nunn 2000: 52, Typ 17, Taf. 23:56; Moscati 1988: 328, pl. 37: Achsib.

Bibliographie:

Keel/Schroer 2004: 212f, Nr. 196; Keel 2008: 43, Nr. 35.

DatensatzID:

884

Permanenter Link:

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